MUSIK VOM SOFA AUS UM DIE GANZE WELT

April 24, 2015/POSTED BY Walter Heidenfels/

Technik, Software und Datennetze haben das Musikbusiness und die Bedingungen, unter denen Musikerinnen und Musiker arbeiten, fortwährend verändert. Der Übergang von der Schallplatte zur CD war nur ein Wechsel des Mediums, jedoch damit verbunden, dass hier zum ersten Mal das verlustfreie Kopieren von Musik möglich wurde. Der MP3-Download und später das Streamen hat die Musik vom physikalischen Tonträger gelöst. Große Umsatzeinbrüche in der Musikindustrie waren die Folge.

„Das Internet hat die Bedingungen für die Musikschaffenden entscheidend verändert“

Doch das Internet hat die Bedingungen für Musikschaffende auch auf positive Weise beeinflusst. Gerade für unbekannte und Newcomer-Bands bieten YouTube und andere Plattformen die Möglichkeit, sich unabhängig von einem Plattenvertrag ihr Publikum aufzubauen. Die allgemeine Verfügbarkeit von Musik im Internet sorgt auch für einen schnellen Austausch von Ideen. Wer als Inspiration nach einer Aufnahme kaukasischer Hirtenmusik sucht, wer zum Üben das Playalong eines Jazzstandards benötigt oder wer Samples für seine House-Tracks braucht, findet alles nur wenige Mausklicks entfernt.

Selbst für Studioaufnahmen können heute bei Bedarf die einzelnen Spuren in verschiedenen Studios verteilt auf dem Globus aufgenommen und per DropBox verschickt werden. Einzig das Üben mit der Band setzt noch (neben dem Livekonzert) die physische Anwesenheit der Musikerinnen und Musiker voraus. Denn die Verarbeitungs- und Übertragungszeiten für Audiosignale addieren sich in Computer und Internet so, dass eine Band nicht mehr richtig zusammen grooven kann.

„Sofasession macht gemeinsames Proben über das Internet möglich“

Um diese letzte Hürde zu überwinden, wurde auf der diesjährigen Musikmesse in Frankfurt die Software „SofaSession“ (http://www.sofasession.com/) vorgestellt. Nach Angaben der Entwickler wurde die Signalverarbeitung für Audiosignale im Computer so beschleunigt, dass jetzt auch das gemeinsame Proben über das Internet möglich wird. Einzig das gemeinsame Bier nach der Session kann das World Wide Web noch nicht ersetzen.

 

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Walter Heidenfels – info@inthemeantime.de